Opfer:”GoMoPa” a la Resch: Wer kein Schutzgeld zahlt, für den wird es unangenehm

Liebe Leser,

lesen Sie nachfolgend, wie Initiatoren erpresst, werden, hohe Summe zu zahlen, damit “GoMoPa” aufhört sie zu nennen:

1) Fall 1und 2 in der Süddeutschen Zeitung

SZ_03.09.2010_Am_virtuellen_Pranger

2) Fall3 Meridian Capital, die Interpol und das BKA einschalteten, damit “GoMoPa”-Kriminelle festgenommen werden

http://meridiancapital.wordpress.com/

Der Fondspate und Internet-Provider Gerd Bennewirtz, der deutsche Madoff,

Betrug, Nötigung und Erpressung ist das Motto von Klaus Maurischat und seiner “gomopa.net”

Wer kein Schutzgeld zahlt, für den wird es unangenehm.

Auch der Betreiber der Seite “corrida-ikasso.net” erhielt ein Werbeangebot von Herrn Maurischat.
Nach Abschluss eines Beratervertrages, welcher mit einer Summe von 15.000,- € dotiert wäre,
würde man sich bemühen, alle negative Propaganda von “gomopa.net” verschwinden zu lassen.

__________________________________________________________________________________________________________________________

am 03.09.2010 berichtete die FAZ:

Am virtuellen Pranger

03.09.2010 05:30     Frankfurter Allgemeine Zeitung FAZ
Dubiose Anlegerschützer verleumden Finanzfirmen im Internet. Wer kein Schutzgeld zahlt, für den wird es unangenehm

Frankfurt – Lars Bergmann hat Angst um seinen Ruf, denn sein Umfeld ist misstrauisch: Unter Mitarbeitern, Vertriebsleuten und Kunden fragt sich mancher, ob bei Bergmanns Firma Immovation alles koscher ist. Auch im Freundeskreis wird gemunkelt. ‘Natürlich vertrauen die mir, aber es bleibt immer etwas hängen’, sagt der Vorstandschef, der Sparern Immobilienbeteiligungen verkauft.

Lars Bergmann wird im Internet verleumdet. Er sei ein Hochstapler, muss Bergmann in Foren und redaktionellen Beiträgen lesen. Er stehe vor der Pleite und würde seine Kunden abzocken, die Finanzaufsicht und die Staatsanwaltschaft hätten ihn im Visier. ‘Das ist kompletter Unsinn’, schimpft Bergmann und macht mit seiner Hand den Scheibenwischer. Man fragt sich, ob der Jurist aus Wut schon einmal einen Computerbildschirm zertrümmert hat.

Natürlich könnten Bergmann und sein Vertriebsvorstand Matthias Adamietz die virtuelle Welt ignorieren und den PC abschalten. Das haben sie auch gemacht, damals, als es anfing, vor rund anderthalb Jahren. Aber die reale Welt googelt, bevor sie Geschäfte abschließt, fast jeder forscht nach Referenzen, die von der Suchmaschine in Sekundenbruchteilen angezeigt werden. Ganz oben auf der Google-Trefferliste stehen die Vorwürfe.

‘Da sitzen sie vor dem Bildschirm und lesen, wir hätten Provisionen eingesackt’, sagt Adamietz. ‘Ich weiß, dass es nicht stimmt, aber es steht überall im Internet.’ Man stellt sich Adamietz vor, wie er ganz dicht vor dem Computerbildschirm sitzt, die Verleumdungen direkt vor der Nase und doch so unerreichbar: ‘Damit soll unsere Existenz vernichtet werden’, sagt er.

Die Onlinewelt hat ihre Tücken. Gehässigkeiten sind schnell ins Internet gestellt, sie wieder auszumerzen dauert länger, viel länger. Bergmann legt einen anonymen Erpresserbrief auf den Tisch. Darin droht ein ‘George Orwell’ mit der Enthüllung weiterer dunkler Machenschaften von Immovation, es sei denn die Firma bezahle 35000 Euro. Für diese Summe würde man die rufschädigenden Beiträge löschen, und zwar auf den Internetseiten ‘Gomopa.net’ und ‘Akte-Heinz-Gerlach.info’.

Die Internetseite Akte-Heinz-Gerlach polemisiert bis heute gegen den kürzlich verstorbenen, zu Lebzeiten umstrittenen Finanzexperten Heinz Gerlach. Die Autoren schreiben scheinbar unter falschen Namen, das Impressum fehlt. Es sind unsichtbare Gegner, die Bergmann ein Schneeballsystem unterstellen. ‘Der Server der Akte Heinz Gerlach soll in der Türkei stehen’, so Bergmann. ‘Schicken sie da mal eine Unterlassungsverfügung hin, viel Spaß.’

Der andere mutmaßliche Bösewicht ist die Internet-Nachrichtenseite Gomopa. Der Sitz der Firma ist New York, ihr Chef Klaus Maurischat gibt in einem öffentlich zugänglichen Lebenslauf als Qualifikation auch seine Untersuchungshaft an. Auf Gomopa schreibt als Pressechef ein gewisser Siegfried Siewert – es soll sich dabei um ein Pseudonym handeln. In New York meldet sich auf Englisch nur ein Anrufbeantworter, ohne Angabe des Firmennamens Gomopa. In Berlin unterhält die Firma ein Büro.

Gomopa hat behauptet, die österreichische Finanzaufsicht FMA ermittle gegen Immovation und habe dazu auch Zeugen befragt – beides ist falsch, da, wenn überhaupt, nur die Wiener Staatsanwaltschaft solche Maßnahmen ergreift.

Die Wiener Behörde hat zwar gegen Immovation ermittelt. Grund war eine anonyme Anzeige. Darin werden anonym Vertriebsmitarbeiter zitiert, die von einem Schneeballsystem bei Immovation sprechen. Die Ermittlung wurde aber eingestellt. Auch die Staatsanwaltschaft Kassel ging den Hinweisen nach und stellte die Untersuchung ein.

Bergmann hat einen Verdacht, woher die Anzeige kam. Sie wurde am Tag des Ermittlungsbeginns vollständig auf der Gomopa-Seite veröffentlicht. Adamietz vermutet hinter dem Vorgang einen Konkurrenten, der Gomopa mit der Rufmordkampagne beauftragt habe.

Gomopa steht für Goldman, Morgenstern & Partners. Die Herren Goldman und Morgenstern arbeiten dort nicht, aber der Firmenname scheint mit Bedacht gewählt: Goldman kann Assoziationen zur berühmten Investmentbank Goldman Sachs erzeugen. Auch Morgenstern klingt kraftvoll unbescholten. Gomopa ist ein Setzkasten mit sorgsam gelegten Reputationssteinchen. Auf der Homepage steht, man kooperiere mit der Deutschen Presseagentur (dpa). Das klingt vertrauenswürdig, doch dpa teilt mit, man habe Gomopa schon mehrfach aufgefordert, das zu löschen.

Gomopa präsentiert sich als Anlegerschützer: Man decke Betrugsfälle auf dem grauen Kapitalmarkt auf. Im Juni wurde der Wirtschaftsdetektiv Medard Fuchsgruber als Kooperationspartner präsentiert. Fuchsgruber sagte damals, Gomopa habe ihm schon einige Male mit wichtigen Informationen geholfen.

Felix Kretzschmar hält das alles für eine geschickt aufgebaute Fassade. Der 33-Jährige arbeitet als Finanzkommunikationschef für Atlantis, eine Schweizer Firma, die Schatzsucher-Expeditionen finanziert. ‘Abenteuerlustige Multimillionäre investieren hier Kleinstbeträge’, sagt Kretzschmar. Ja, ein solches Beteiligungskonzept ist würdig, hinterfragt zu werden. Gomopa äußerte Ende 2009 jedoch einen Geldwäscheverdacht.

Die Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft ordnete bei Atlantis daraufhin den dinglichen Arrest von 649000Euro an. Das Geld wurde eingefroren. Wenige Wochen später hob das Landgericht Frankfurt die Anordnung wieder auf, auch weil Kretzschmar eine eidesstattliche Versicherung abgab, in der er schwere Vorwürfe erhebt: Ein gewisser Siegfried Siewert habe ihn angerufen und nahegelegt, einen PR-Vertrag mit Gomopa in Höhe von 15000Euro abzuschließen. ‘Dann hätte Atlantis Ruhe.’ Kretzschmar habe ja gemerkt, wozu Gomopa fähig sei. ‘Erst schaffen die ein Problem, dann bieten sie an, es zu lösen. Für mich sieht das wie Erpressung aus’, sagt Kretzschmar. Er zahlte nicht.

Kretzschmar beschreibt den Ablauf des Cyber-Terrors so: ‘Im Internetforum stellt ein anonymer Schreiber den Ruf einer Firma in Frage, dann greift Gomopa das Thema redaktionell auf und publiziert einen Artikel.’ Gleichzeitig würden anonyme Strafanzeigen verschickt, die Finanzaufsicht erhalte Anrufe mit Beschuldigungen gegen die betroffene Firma. ‘Irgendwann wird ermittelt und damit scheinen sich die Bedenken bestätigt zu haben’, sagt Kretzschmar. ‘Und Gomopa winkt mit dem Beratervertrag.’ Gomopa-Geschäftsführer Maurischat bezeichnet die Vorwürfe als haltlos.

Viele Firmen, so heißt es jedoch aus der Branche, würden bezahlen, um sich Schutz vor Verleumdung zu erkaufen. Die Branche, in der Bergmann und Kretzschmar unterwegs sind, nennt sich grauer Kapitalmarkt. Grau bedeutet, dass die Produkte kaum reguliert sind. Es sind geschlossene Fonds, Genussrechte, atypische Beteiligungen.

Grauer Kapitalmarkt bedeutet auch, dass der Grat zwischen bloß schlechtem und tatsächlich betrügerischem Angebot schmal ist. Verbraucherschützer warnen schon lange, doch deutsche Sparer verlieren auf diesem Markt durch unseriöse Finanzgeschäfte jährlich 20 Milliarden Euro, so Schätzungen. Die Zeitschrift Finanztest hat 2003 auch über Bergmann negativ berichtet.

Über dem Graumarkt liegt ein latenter dauerhafter Verdacht, zumal es ruppig zugeht zwischen Anbietern und Vermittlern. Es stehen hohe Provisionen von zehn Prozent und mehr auf dem Spiel. Man schwärzt sich an, denn Zuträger gibt es viele: rachsüchtige Ex-Mitarbeiter, Konkurrenten, Neider. Das Vertrauen der Anleger soll zerstört werden, damit die Verzweifelten dann einen Rechtsbeistand engagieren.

Der Berliner Anwalt Thomas Schulte hat auch umfangreich gegen Immovation gewettert. In einem Artikel der Fachzeitschrift Der freie Berater unter der Überschrift: ‘Produkte, die die Welt nicht braucht’. Das Landgericht Hamburg verurteilte ihn, dies künftig zu unterlassen. Er unterschrieb die Unterlassungsverpflichtung scheinbar ohne Reue.

Einfach Pech gehabt, mag er gedacht haben. ‘Ich greife die Firmen böse an, um ein paar Mandate zu kriegen’, gibt er zu. 3500 Sparer haben bei Immovation 60MillionenEuro investiert. Die Klagen lohnen sich nur, wenn viele Mandanten zusammenkommen. Das ‘Law-Hunting’ setzt ein, etwa durch Gründung von Betroffenen-Gruppen: Es ist ein Millionengeschäft für Kanzleien, die das rücksichtslos angehen. ‘Natürlich habe ich wohl auch schon Falsches gegen Firmen behauptet, aber dann entschuldige ich mich’, meint Schulte. Er beruft sich auf die Meinungsfreiheit. Bei Gomopa, so sagt Schulte, sei er ausgestiegen.

Immovation-Gründer Bergmann hat nur noch ein Ziel: ‘Der verleumderische Mist soll raus aus dem Internet.’ Das Landgericht Berlin hat Gomopa in einer einstweiligen Verfügung untersagt, weiterhin zu behaupten, ‘auch der ehemalige brandenburgische Justizminister Kurt Schelter ist auf Bergmann hereingefallen’. Das ist ein Teilerfolg, doch andere mutmaßliche Verleumdungen stehen noch im Netz.

Deshalb hat Bergmann im März den bekannten Wirtschaftsdetektiv Medard Fuchsgruber engagiert. Der sollte dafür sorgen, dass die Tiraden gegen Immovation von den Gomopa-Seiten verschwinden – das vorab bezahlte Honorar betrug 67500Euro. Im Juni gab Gomopa für Bergmann völlig überraschend die Kooperation mit Fuchsgruber bekannt. Ein Vertrauensbruch, meint Bergmann. Immovation hat Strafanzeige gegen den Detektiv erstattet. Fuchsgruber erklärt, es habe vom 26. April bis 28. Juli auf Gomopa keinerlei neue Berichterstattung über Immovation gegeben.

Auch mit der Justiz ist Bergmann unzufrieden. Die Staatsanwaltschaft Berlin hat das Ermittlungsverfahren wegen übler Nachrede gegen den vermeintlichen Gomopa-Mitarbeiter Siegfried Siewert eingestellt, weil die Schuld als gering anzusehen wäre und kein öffentliches Interesse an strafrechtlicher Verfolgung bestünde. Bergmann glaubt es kaum, als er die weitere Begründung liest: ‘Die Einstellung erscheint vertretbar, auch wenn die Darstellung über das erlaubte Maß an Übertreibung und Provokation hinausgegangen sein sollte.’