Heribert Hellenbroich, 53, Ex-Chef des Bundesnachrichtendienstes (BND) und zuvor Leiter des Bundesamts für Verfassungsschutz, begibt sich in ungewohnte Gesellschaft. Gemeinsam mit dem ehemaligen Stasi-Oberst und Offizier im besonderen Einsatz (OibE) Ehrenfried Stelzer, 58, hat Hellenbroich einen Verein gegründet. Das “Internationale Institut für Wirtschaftssicherheit zu Berlin” soll, so versichern der ehemalige Top-Nachrichtendienstler (West) und sein Kompagnon (Ost) unisono, aus “ideellen Motiven” Industriebetriebe in Fragen der Wirtschaftssicherheit beraten. “Selbstlos” (Satzung) wollen Hellenbroich und Stelzer für “störungsfreie wirtschaftliche” Ost-West-Beziehungen eintreten und zum Wohl der Unternehmer wirken: Wirtschaftskriminalität abwehren helfen, über Daten- und Banksicherheit aufklären.
Berührungsängste mit dem Ex-Stasi-Offizier hat Hellenbroich nicht. Dessen Vergangenheit sei für die künftige Arbeit “nicht weiter von Interesse”, sagt der ehemalige BND-Chef, der 1985 über den Spionagefall Tiedge stolperte. Die rein nachrichtendienstliche Tätigkeit der Stasi sehe er ohnehin neutral: “Was haben wir, der BND, denn anderes gemacht?” Ehemalige Kollegen, die unter Stelzers Leitung in der Sektion Kriminalistik an der Ost-Berliner Humboldt-Universität gearbeitet haben, wundern sich über soviel Vertrauensseligkeit. Stelzer, seit 1961 Mitarbeiter der Stasi, sei ein Hardliner gewesen – einer, der “nach dem Motto ,Nichts geht über den geliebten Genossen Erich Honecker'” verfahren sei, sagt Horst Howorka, stellvertretender Leiter der Sektion Kriminalistik.
Die Humboldt-Universität hat Stelzer beurlaubt und gegen ihn ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Der Ehrenausschuß der Uni hält es für “unzumutbar”, den Hellenbroich-Kompagnon weiter zu beschäftigen.
siehe
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13502488.html
Zum Vergleich: Die “GoMoPa”-Satzung des Financial INTELLIGENCE SERVICE (heisst Finanz-Geheimdienst auf gut Deutsch )
Zitat:
GoMoPa® wurde mit dem Ziel gegründet, durch aktive Aufklärung und permanente Transparenz nachhaltig zur Betrugsprävention in Wirtschaft und Gesellschaft beizutragen.
Die wirtschaftliche Beratung, insbesondere des Mittelstandes, in der europäischen Gemeinschaft unter der Wortmarke GoMoPa.
PASST DOCH WIE DIE FAUST AUFS AUGE
UND WENN JEMAND WIE STASI-OBERST STELZER DEN BND-CHEF HELLENBROICH VOR SEINEN KARREN SPANNEN KANN – SCHAFFTER DAS MIT KLEINEREN KALIBERN MIT LINKS (SIEHE AUCH DIE “GoMoPa” HOMEPAGE”
ÜBRIGEN WAS SIND EIGENTLICH “OFFIZIERE IM BESONDEREN EINSATZ” ?
Offiziere im besonderen Einsatz, auch OibE abgekürzt, waren seit den 1960er Jahren hauptamtliche Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR (MfS) in den Bereichen Abwehr und Aufklärung, die meist in für die Auslandsaufklärung nutzbaren oder für sicherheitsrelevant erachteten Positionen im Staatsapparat (z. B. Außen – und Außenhandelsministerium, Apparat des Ministerrats, Ministerium des Innern), in Institutionen, Betrieben (z. B. Außenhandelsbetrieben)und Organisationen eingesetzt wurden.
Der größte Teil der durch veröffentlichte Listen bekannt gewordenen OibE ist der HVA zuzurechnen (hierzu sind auch die OibE der Abt. XI – Chiffreure – und der Abt. N – Funker – zu zählen, die bei ihren Auslandseinsätzen den Residenten der HVA unterstellt waren). Ihre Anzahl wird auf ca. 3000 geschätzt. Das Dienstverhältnis wurde dabei strikt in der Form eines Doppeldienstverhältnisses legendiert. Dabei war jedem OibE bewusst, dass sein eigentlicher Dienstherr das MfS blieb, während die offizielle Funktion nur zur Abdeckung der operativen Arbeit diente. Interessenkonflikte z. B. mit dem Vorgesetzten in der offiziellen Funktion und dessen Erwartungen an offizielle Arbeitsergebnisse waren deshalb an der Tagesordnung, wie auch innere Konflikte beim OiBE selbst, wenn die Abdecktätigkeit interessant und mit öffentlich anerkanntem Prestige verbunden war, z. B. im diplomatischen Dienst. Zum regulären Gehalt aus ihrer offiziellen Abdecktätigkeit, das dem Führungsoffzier durch Beleg nachzuweisen war, erhielten Offiziere im besonderen Einsatz einen Gehaltsausgleich von ihrer MfS-Dienststelle, so dass in der Summe ein Gehalt zur Auszahlung kam, das ihrem Dienstgrad und ihrer Dienststellung im MfS entsprach. Überzahlungen über dieses Gehalt hinaus waren entgegen anderslautenden Publikationen zu dieser Frage nicht zulässig. Ohnehin war das MfS-Gehalt in jedem Fall höher als das Gehalt in der Abdeckfunktion, selbst wenn diese mit leitender bzw. verantwortlicher Tätigkeit verbunden war. Es kam durchaus vor, dass der tatsächliche Rang des Mitarbeiters nicht dem der legendierten Position entsprach (soweit ein solcher Vergleich möglich ist, z. B. bei Gegenüberstellung des diplomatischen Rangs oder einer anderen zivilen offiziellen Abdeckfunktion mit dem militärischen Dienstgrad bzw. der Dienststellung). Dennoch war auch in solchen Fällen das MfS-Gehalt stets höher.
Einer der prominentesten bekannt gewordenen OibE war der Devisenbeschaffer Oberst Alexander Schalck-Golodkowski als Staatssekretär, stellvertretender Minister und Leiter des Bereichs Kommerzielle Koordinierung im Ministerium für Außenhandel. Dieser Fall war andererseits für die übliche Praxis untypisch, wie auch der des Staatssekretärs Harry Möbis, der als Leiter der Inspektion beim Ministerrat einen Bereich leitete, welcher als abgedecktes Funktionalorgan des MfS auch Außenstehenden weitgehend bekannt war. Ihm waren die offiziell dem MfS zuarbeitenden Sicherheitsbeauftragten in Ministerien und Betrieben (zum großen Teil OibE) nachgeordnet. Üblicherweise vermied es das MfS, OibE in exponierten offiziellen Funktionen zu installieren, die mit hoher Verantwortung und direkter Rechenschaftspflicht gegenüber den zuständigen Partei – und Staatsorganen verbunden waren, und platzierte sie auf nachgeordneten Ebenen.


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