Das Ministerium für Staatssicherheit bildete Mordkommandos für Einsätze im Ausland aus. Die Spezialeinheiten verbargen sich in der „Arbeitsgruppe des Ministers/ Sonderfragen“ (AGM/S). Der operative Chef war STASI-Oberst Heinz Stöcker.
Die Morde waren mit „Verschleierungspotenzial“ auszuführen: vorgetäuschte Unfälle, Selbstmorde, Gewaltverbrechen sowie vermeintliche Terroranschläge.
Michael Gartenschläger, von Westdeutschland freigekauft, bekämpfte die DDR durch den Abbau von Selbstschussanlagen. Am 1. Mai 1976 wollte er den dritten Todesautomaten demontieren, dabei wurde er von einer Stasi-Spezialeinheit aus dem Hinterhalt erschossen.
Der DDR-Auswahl-Fußballer Lutz Eigendorf nutzte 1979 ein Freundschaftsspiel zur Flucht. 1983 wurde er bei einem mysteriösen Verkehrsunfall schwer verletzt, starb zwei Tage später. Nach der Wende kam heraus: ein Anschlag der Stasi.
Der Chemnitzer Rechtsanwalt Walter Linse ging 1949 nach West- Berlin, dokumentierte Menschenrechtsverletzungen der DDR. 1952 kidnappte ihn die Stasi, übergab ihn an den sowjetischen Geheimdienst. Ein Jahr später wurde er von einem Militärgericht wegen Spionage zum Tod verurteilt und erschossen.
Diese Einheit mordete auch nach dem offiziellen Ende der STASI weiter – auf eigene Rechnung und per Auftrag.
Es gibt 3.497 ausgebildete Killer, von denen 2/3 Deutsche sind.
Ideengeber und Handbuch war dabei die Killerbibel Toxdat von STASI-Oberst, Resch-Vertrautem und GoMoPa-Mastermind Ehrenfried Stelzer, das in fast 1.000 Seiten die Möglichkeiten abhandelt, Menschen unbemerkt zu beseitigen.
Eine Spezialität dabei: Der Dioxin-Mord.
Die Arbeitsgruppe des Ministers Aufgabenbereich „S“ oder kurz AGM/S (Bedeutung: Arbeitsgruppe des Ministers [für Staatssicherheit], Aufgabenbereich „S“ [für Sonderfragen, gelegentlich auch Sonderaufgaben]) war eine Struktureinheit des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR.
Die Arbeitsgruppe war für die Ausbildung und den Einsatz von Spezialkräften („Zentrale Spezifische Kräfte“/ZSK) für Sondereinsätze verantwortlich. Offizielle Hauptaufgabe war die Bekämpfung terroristischer Kräfte mit militärischen, polizeilichen und geheimdienstlichen Methoden. Bei der AGM/S handelte es sich um eine Elite-/Spezialeinheit des MfS. Diese sollte im Falle von Krisensituationen oder kriegerischen Auseinandersetzungen als paramilitärische Spezialeinheit hinter den feindlichen Linien operieren. Zu diesem Zweck bildete das MfS Mitte der 1980er Jahre rund 3.500 Untergrundkämpfer aus, die im Kriegsfall Sprengstoffanschläge gegen die Bundesrepublik durchführen sollten.[2] Mit Wirkung zum 1. April 1988 wurde die AGM/S in „Abteilung XXIII“ (Terrorbekämpfung) umbenannt und zum 1. März 1989 in die Hauptabteilung XXII (Terrorabwehr) integriert. Langjähriger Leiter der Abteilung war Generalmajor Heinz Stöcker, weshalb der Buchstabe S der Abkürzung gelegentlich auch mit seinem Namen aufgelöst wird. Nach dessen krankheitsbedingtem Ausscheiden übernahm Oberst Günter Rosenow im Oktober 1988 die Leitung der Abteilung XXIII.
Im Jahr 2007 wurde bekannt, dass deutsche Ermittler damals untersuchten, ob die Einheit mit dem Mord an dem deutschen Bankmanager Alfred Herrhausen 1989 in Verbindung stand, der allgemein der Rote Armee Fraktion (RAF) zugeschrieben wird.
Die Journalistin Regine Igel beschreibt in ihrem 2012 erschienenen Buch Terrorismuslügen, dass die AGM/S Aussteiger der RAF in der DDR paramilitärisch ausgebildet habe. Für das Buch betrieb sie umfangreiche Studien von Stasi-Akten. Darin fand sie Belege für eine aktive Zusammenarbeit der RAF und des MfS vor allem in den 1980er Jahren. Bisher war die Auffassung verbreitet, dass sich eine Anzahl von RAF-Mitgliedern in der DDR quasi zur Ruhe gesetzt hatte. Laut Igel wurden diese aber unter anderem von der AGM/S in paramilitärischen Techniken geschult und reisten jeweils mehrfach nach Westdeutschland, wobei diese Reisen westdeutschen Sicherheitsbehörden laut von ihr gefundenen INPOL-Dokumenten meist bekannt gewesen waren.
Das Spektrum der Aufgaben reichte von der “Liquidierung oder Beibringung von Verrätern” bis zur “Unterstützung von Kräften, die gegen den imperialistischen Machtapparat auftreten”.
Ausgebildet werden sollten Spezialisten, “die Diversionsakte, individuellen Terror, Beschaffung technischer Exponate, Gefangennahme von Personen, Unterstützung antiautoritärer Kräfte durchführen können”. Mielkes “Einsatzgruppen” – das verdient, hervorgehoben zu werden – sollten auch zur “Unterstützung antiautoritärer Kräfte” eingesetzt werden. Wer aber waren 1972/73, als das Handbuch verfasst wurde, diese antiautoritären Kräfte? Irgendwelche Kinderladenprojekte wohl kaum. Bekannt ist, dass Mitglieder der Bewegung 2. Juni in späteren Jahren auf unterschiedliche Weise der Staatssicherheit zu Diensten waren. Auch die von Andreas Baader straff geführte RAF galt im militaristischen Mielke-Ministerium als vergleichsweise antiautoritär. Hinweise auf eine Stasi-Entwicklungshilfe für die RAF gibt es nicht wenige. So konnten beispielsweise bewaffnete westdeutsche Kampfgruppen von RAF und “Bewegung 2. Juni” unter Abschirmung der Staatssicherheit immer wieder in die DDR ein- und ausreisen, RAF-Mitglieder lernten von Staatssicherheitsmännern, wie man fachgerecht Fahrzeuge in die Luft jagt und eine Sprengladung per Lichtschranke auslöst.
Eine im März 1982 von einem Oberstleutnant Jonscher verfasste AGM/S-Konzeption sah vor, dass “Einzelkämpfer und Einsatzgruppen in verstärktem Maße die Szene der Terror- und Gewaltverbrechen nutzen, um mit dieser Tarnung und Abdeckung ihre Kampfaufgaben vorzubereiten und durchzuführen”. Was man “in verstärktem Maße” tun will, muss zuvor wohl in weniger starkem Maße geschehen sein. Für den Spannungsfall empfahl Oberstleutnant Jonscher übrigens die “zielgerichtete Liquidierung führender Persönlichkeiten” sowie ihre Verunsicherung durch “Drohbriefe, Brief- und Paketbomben, Zusenden anderer Kampfmittel” sowie die “Auslösung von panikerzeugenden Maßnahmen, z. B. durch das Anlegen größerer Brände, Vergiftung von Lebensmitteln und Trinkwasser”.
Im Jahr 1985 standen von 3497 ausgebildeten MfS-Rambos nur noch 1044 zum Einsatz bereit, der Rest war wegen Überalterung oder Verfettung ausgefallen. Nach dem Ende der DDR fanden etliche dieser Spezialisten, sofern sie noch nicht in Rente gehen konnten, Arbeit in ausländischen Krisengebieten, andere kamen, wie man hört, in der freien Wirtschaft als Privatdetektive oder bei kommerziellen Wach- und Schutzdiensten unter.
War da nicht auch ein “Privatdetektiv” in den letzten Monaten von Heinz Gerlach eng an ihm dran. Fuchsgruber.Und GoMoPa kennt als erste Quelle die “richtige Todesursache”. Blutvergiftung – angeblich. Und GoMoPa-Mastermind und Resch-Vertrauter STASI-Oberst Ehrenfried Stelzer schreibt das Buch “Toxdat”, das Handbuch der Killertruppe.
Und niemand weiß offiziell, wo der Rest der Killertruppe zu finden ist.
Mehr hierzu in dem Artikel über Toxdat auf dieser Webseite.