Der vor vier Jahren wegen einer Stasi-IM-Verpflichtungserklärung geschasste zweithöchste Bauverwalter Brandenburgs Karl-Heinz Erler klettert nun in der Verwaltungshierarchie wieder ein paar Stufen nach oben.
Der Mann hatte bis Anfang 2010 elf Bauabteilungen gelenkt, seitdem kümmerte er sich um das Beschaffungswesen und das Stadtarchiv. Jetzt wird er Stabschef bei Bürgermeister Steffen Scheller, bekommt zugleich die Ressorts Wirtschaftsförderung sowie Tourismus und Stadtmarketing zugeordnet. Mit Entgeltgruppe E 14 verdient er genauso viel wie die neue Super-Amtsleiterin Viola Cohnen, die Haupt- und Personalamt sowie Schule und Sport verantwortet. Sie hat allerdings mehr als 80 Mitarbeiter unter sich, er auch in der neuen Struktur gerade mal die Hälfte.
Scheller verteidigt seine Entscheidung, die wohl auch Gnade vor Rathauschefin Dietlind Tiemann gefunden hat. „Die Oberbürgermeisterin hat auch einen Stabschef, der für sie Ressorts koordiniert und ihr direkt zuarbeitet. Das wollte ich auf mein Ressort übertragen.“
Erler ist indes innerhalb der Verwaltung nicht unumstritten: Er hat maßgeblich zum Sturz des ehemaligen Baubeigeordneten Ralf Krombholz beigetragen, indem er 2003/04 jahrelang gesammeltes Material als Beweis für vermeintliche Dienstverstöße an die Oberbürgermeisterin übergab, die Vorwürfe stellten sich sechs Jahre später als völlig haltlos heraus. Erler hatte zumindest teilweise auch den Straßenbauskandal in Göttin zu verantworten, wo Am Weinberg über privaten Grund und Boden eine öffentliche Straße gezogen und den Anwohnern noch nicht einmal Erschließungsbeiträge abverlangt wurden. Nach einem Verwaltungsgerichtsurteil musste die Fahrbahn komplett auf Stadtkosten wieder abgerissen werden – ein Schaden von insgesamt mehr als 60 000 Euro.
Wenn die Stadtverordneten demnächst über den Haushalt diskutieren und befinden müssen, beschließen sie parallel den Stellenplan. Der ist als Lektüre den Kostenkritikern zu empfehlen. Trotz Stellenabbaus steigen die Personalkosten um mehr als 400000 Euro. Da sind nicht nur die Tarifsteigerungen enthalten, wie beim Beigeordneten Michael Brandt, der sich über B 3 statt B 2 freuen darf. In vielen Fällen gibt es beispielsweise auch Stellenaufwertungen mit Sprüngen von Entgeltgruppe A 9 auf A11.
Der STASI-Agent soll zudem Interna über Rechtsanwalts Jochen Reschs und STASI-Mörderchefs Ehrenfried Stelzers Aufenthalte in Moskau bei KGB kennnen, sagen STASI-Experten. Resch ist Chef der Brandenburger Filiale des Verbraucherschutzes und ein langjähriger Wegbegleiter des STASI-Mörderchefs und Verfasser der Mörderbibel der STASI, Ehrenfried Stelzer, der Chef eines von Resch initiierten “Anlegerschutzvereins” gewesen ist. Resch ist wohl der Mann hinter “GoMoPa” und des Hamburger “fonds & friends”-Verlages (“Das Investnent/Der Fonds”) und so wird von Eingeweihten dargelegt, ein enger Freund des Berliner umstrittenen Unternehmensberaters und Hitler-“Biographen” Rainer Zitelmann.